Was sind Regesten?

von Steffen Krieb (Mainz)

Lesezeit: ca. 2 Minuten

Ein Regest ist eine kurze und präzise Zusammenfassung von Inhalt und Form einer Urkunde oder einer historiographischen Nachricht, die durch einen wissenschaftlichen Apparat mit Angaben zur Überlieferung, quellenkritischen Informationen und Kommentaren ergänzt wird.

Auswertung einer Urkunde Kaiser Friedrichs III.
© Regesta Imperii, Mainz

Anders als eine Edition liefern Regesten somit nicht den vollständigen Text einer Quelle in der Originalsprache, sondern eine zuverlässige Inhaltsangabe in deutscher oder einer anderen modernen Sprache. Damit eröffnen sie einer Vielzahl von Nutzer*innen einen ersten Zugang zu den in der Regel lateinischen Texten.

Kurzregesten

Zu unterscheiden sind Kurzregesten, die als Hilfsmittel zum Auffinden spezifischer Inhalte dienen, und die ausführlichen Vollregesten, die insbesondere für das Spätmittelalter an die Stelle von Editionen treten können. Kurzregesten und die oberhalb des Textes in Urkundeneditionen platzierten Kopfregesten bestehen in der Regel aus den folgenden Angaben:

Vollregesten

Die von den Regesta Imperii (RI) gebotenen Vollregesten bieten weit umfangreichere Angaben:

Der wissenschaftliche Apparat

Der wissenschaftliche Apparat verzeichnet zudem die gesamte handschriftliche Überlieferung, Drucke und Regesten des Textes und wird durch einen quellenkritischen Kommentar abgeschlossen.

Zitiervorschlag
Steffen Krieb: Die Regesta Imperii – Was sind Regesten? in: Mathias Kluge (Hg.), Mittelalterliche Geschichte. Eine digitale Einführung (2021). URL: http://mittelalterliche-geschichte.de/krieb-steffen-01